Sabine Mues vom Gut Lindhof
Idyllisch gelegen empfängt das Versuchsgut Lindof in Schleswig-Holstein seine Besucher mit nordischem Charme. Das schöne Ensemble der reetgedeckten Gebäude aus gelbem Klinker lädt zum Verweilen ein. Regelmäßige Besucher sind zum Beispiel diverse Schulgruppen sowie die Kunden des Hofladens.
Sabine Mues: Betriebsleiterin
Seit 1991 ist Frau Dipl.-Ing. agr. Sabine Mues als Betriebsleiterin für das Versuchsgut verantwortlich. Sie ist quasi auf dem Betrieb aufgewachsen, da schon ihr Vater das Versuchsgut viele Jahre geleitet hat. Dass sie ihm irgendwann auf diese Stelle folgen würde, war nach dem Abschluss ihres Studiums nicht abzusehen.
Dass ihr diese Aufgabe auch nach vielen Jahren noch Spaß macht, ist ihr anzumerken. Durch die wissenschaftliche Herausforderung aus den unterschiedlichen Projekten bleibt die Arbeit spannend.
“Noch in den 80er Jahren war es in der Bundesrepublik fast ausgeschlossen, dass eine Frau solch eine Position bekleidet hätte.“
Keanu Heuck: Herdenmanager
Beim Projekt „Ressourceneffiziente, weidegrasbasierte Milchproduktion“ wird Frau Mues durch den jungen Herdenmanager, Keanu Heuck, unterstützt. Herr Heuck hat seine Ausbildung auf dem Betrieb absolviert und kümmert sich nun umfassend um die Milchviehherde.
“Alle zwei Jahre laden wir zum Tag der offenen Tür ein, um einen Einblick in unsere Aktivitäten zu geben.“
Auf dem Versuchsgut sind 13 Mitarbeitende beschäftigt. Der Betrieb bewirtschaftet rd. 110 ha Ackerland, davon 45-50 ha zweijährige Kleegrasflächen und 50 ha Grünland, teilweise extensiv in speziellen Naturschutzmaßnahmen. Schwerpunktmäßig werden als Forschungsthemen bearbeitet:
- Vergleich ökologischer und konventioneller Produktionssysteme im Hinblick auf ihre Umweltwirkung;
- Prüfung verschiedener Leguminosenarten im Hinblick auf Ertrag, Futterqualität, Stickstoff-Bindung und Vorfruchtwert;
- Steigerung der Ausnutzung von Stickstoff im ökologischen Marktfruchtbau.
Das Projekt: Ressourceneffiziente, Weidegrasbasierte Milchproduktion
Im Jahre 2013 entstand die Idee einer weidebasierten Milchproduktion. Dazu wurden 80 Jungrinder der Rasse Jersey aus Dänemark gekauft und das Konzept im Detail ausgearbeitet. 2015 begann der Bau eines neuen Milchviehstalls. Es entstand ein offenes, luftiges Gebäude mit großflächigen Strohliegeflächen und zusätzlichem Auslauf. Es wurde bewusst auf Liegeboxen verzichtet, um das Gebäude vielseitiger nutzen zu können. Im Sommer dienen zum Beispiel die überdachten Flächen zur Zwischenlagerung des Ernteguts.
Highlight ist ein in 2017 angeschaffter Automat zum Stroh einstreuen. Das spart viel Arbeitszeit und auch Stroh. Im Februar 2016 startete die saisonale Frühjahrsabkalbung. Die erste Milch wurde im März 2016 an die Gläserne Molkerei geliefert. Das war der Start des Forschungsprojektes „Ressourceneffiziente, weidegrasbasierte Milchproduktion“. Dieses Projekt war nur durch den Wegfall der Milchquote realisierbar. Ein Quotenkauf wäre nicht zu finanzieren gewesen.
Die Tiere erhalten im Jahresdurchschnitt ca. drei kg selbst erzeugtes Schrot aus Triticale und Ackerbohnen. Die Durchschnittsleistung liegt bei rund 5.500 kg Milch/Jahr, Ziel sind 6.500 kg Milch/Jahr. Die Kälber werden ab dem zweiten bzw. dritten Tag in Gruppen gehalten. Nachdem sich das System in den letzten Jahren etabliert hat, beginnen nun die konkreten Messungen bezüglich Tiergesundheit, Leistung und Methanemisson.
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