Die Weide lebt!

Gemeinsam gestalten wir Lebensraum

Als Bio-Molkerei liegt uns ein gutes Miteinander zwischen Menschen und Natur besonders am Herzen. Wir haben deshalb die Initiative „Die Weide lebt!“ gestartet mit der wir gemeinsam mit unseren Landwirt:innen die Artenvielfalt auf unseren Weiden, Wiesen und Feldern in der Region nachhaltig schützen und stärken.

Unser Ziel ist es, mindestens 20% der Flächen auf allen Höfen zu hochwertigem Lebensraum für Artenvielfalt zu gestalten.

Dazu setzen wir gemeinsam mit unseren Landwirt:innen zahlreiche Naturschutzmaßnahmen um.

Auf dieser Seite erklären wir dir, warum uns das wichtig ist und wie die Initiative funktioniert.

Lern unsere Naturschutzhöfe kennen

Die Landwirtinnen und Landwirte der Gläsernen Molkerei setzen mit „Die Weide lebt“ konkrete Maßnahmen auf ihren Höfen um und leisten einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft. Seit 2022 haben wir Naturschutzberatungen auf 23 Höfen durchgeführt und jedes Jahr kommen neue hinzu.

Naturschutzfreundlich zu arbeiten bedeutet für die Betriebe häufig mehr Arbeit und weniger Erträge. Wieso sie die Initiative so wichtig finden und woher ihre Motivation kommt, erklären uns Dirk & Stefanie, Annemarie und Josef in einem Video:

  • Annemarie Paulsen

    “Wir leben vom Land und von den vielen kleinen "Helferchen", die hier mit uns dafür sorgen, dass die Böden so fruchtbar bleiben.“

    Annemarie Paulsen

  • Bio Bauer Knauer

    “Ich bin Bio-Bauer, weil mir schon immer wichtig war im Einklang mit der Natur zu arbeiten und das Gesamtumfeld, in dem wir leben, zu erhalten.“

    Bio Bauer Knauer

  • Dirk und Stefanie Neumann

    “Wir wollen die Flora und Fauna erhalten, speziell unsere Schwalben. Wir freuen uns, wenn sie im Frühjahr einziehen und sind traurig, wenn der Trubel im Herbst vorbei ist.“

    Dirk und Stefanie Neumann

Gemeinsam für die Artenvielfalt

Es gibt viele gute Gründe, die Biodiversität zu erhalten. Jede:r Landwirt:in bringt ihre ganz eigene Motivation mit, um mehr Lebensräume für die Artenvielfalt zu schaffen: Sei es die Freude im Alltag, die Fruchtbarkeit des Bodens oder die Schönheit und Gesundheit der Umgebung. Unsere Initiative lebt von diesen Unterschieden, denn je unterschiedlicher die Geschichten, desto mehr Menschen fühlen sich davon angesprochen – und das ist es, was wir gemeinsam erreichen möchten.

Was bedeutet die Artenvielfalt für dich?

“Es ist unsere Verantwortung als Bio-Molkerei dem Artenverlust entgegenzuwirken. Mit knapp 30.000 Hektar Bio-Fläche bei unseren Landwirt:innen können wir gemeinsam wertvolle Lebensräume schaffen.“

Carola Appel
Geschäftsführerin

Fragen und Antworten

Jeden Tag eine gute „Biodiversitat“

Für uns steht fest: jede Tat zählt! Denn nur gemeinsam können wir die Artenvielfalt in unserer Region erhalten. Deshalb haben wir dir die guten Biodiversitaten leicht gemacht: mit jedem kräftigen Schluck unserer Bio-Milch und mit jedem Joghurt-Genusslöffel trägst du dazu bei, unsere Weiden lebendig zu halten!

Wenn du noch mehr tun willst: Wie wäre es mit einem naturnahen Garten oder Balkon? Das Insektenschutzprojekt BROMMI, das rund um unserern Standort Dechow aktiv ist, hat dafür wertvolle Tipps zusammengefasst. Lass dich inspirieren!

Wir mögen’s bunt

Seit Jahren sinkt die weltweite Artenvielfalt. Das betrifft nicht nur Insekten wie die Bienen und Schmetterlinge, sondern auch die Vögel, Frösche, Eidechsen und Säugetiere. Auch in unserer eigenen Region ist dieser Trend deutlich zu spüren. Eine Welt die nicht mehr blüht und summt? Für uns undenkbar! Wir sind deshalb gemeinsam mit unseren Landwirt:innen aktiv geworden, um die Artenvielfalt in unserer Region zu unterstützen.

Grünland ist artenreich

Auf den Weiden und Wiesen, auf denen unsere Kühe zuhause sind, finden viele wildlebende Tiere und Pflanzen einen Lebensraum: das Braunkehlchen versteckt sein Nest im hohen Gras, die Sandbiene sammelt Pollen an der Wilden Möhre und der Feldhase freut sich über den süßen Rotklee. Die Weide lebt eben! Manche ihrer Bewohner wie das Braunkehlchen sind regionale Raritäten und kommen nur noch in unserer Region Nord-Ost vor. Mithilfe unserer Bio-Kühe und „Die Weide lebt!“ schützen und gestalten wir diesen besonderen Lebensraum.

Mindestens 20% Naturschutzflächen

Als reine Bio-Molkerei bewirtschaften unsere Landwirt:innen ihre Flächen ohne Pestizide und bewahren so eine gesunde Natur auf ihren Höfen. Doch „nur Bio“ zu sein reicht uns nicht: wir mögen es noch bunter! Deshalb setzen wir gezielte Schutzmaßnahmen für wildlebende Arten und lebendige Weiden um. Je nach Hof sehen diese unterschiedlich aus: In unseren Videos zeigen wir dir die Umsetzung vor Ort. Dabei ist unser Ziel, mindestens 20% der Flächen zu hochwertigen Lebensräumen zu entwickeln. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass wir damit den Rückgang der Artenvielfalt verhindern können!

Beratung durch Experten

Wir arbeiten für „Die Weide lebt!“ mit Naturschutzexperten des Ökorings zusammen. Der Ökoring ist ein Beratungsverein für Ökohöfe im Nord-Osten mit einem Schwerpunkt auf Naturschutzberatungen. Die Berater Arne und Gregor geben ihr Wissen an uns und unsere Landwirt:innen weiter. Durch die Zusammenarbeit können wir sichergehen, dass wir gemeinsam die besten Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt umsetzen. Außerdem beobachten die beiden, ob wir unser ambitioniertes Ziel von 20% Lebensraum erreichen und haben dafür eigens ein Bewertungskonzept entwickelt.

Naturschutzberatungen

Für die Initiative „Die Weide lebt!“ haben wir uns Unterstützung von Naturschutzexperten gesucht, denn das Thema ist komplex und nur Maßnahmen, die richtig umgesetzt werden, haben auch einen postiven Effekt auf die Artenvielfalt. Zum Glück gibt es Menschen wie Arne Bilau und Gregor Kablitz vom Ökoring, die ihr berufliches Leben der Frage gewidmet haben, wie sich Naturschutz und Landwirtschaft in Einklang bringen lassen. Mit ihnen haben wir eine Kooperation ins Leben gerufen, um zielgenau den Lebensraum auf unseren Höfen so umzugestalten, dass er für möglichst vielen Arten Platz bietet.

In den folgenden Videos stellen sich Gregor und Arne kurz vor und erklären, was sie selbst dazu bewegt hat, sich dem Naturschutz im Bereich Landwirtschaft zu widmen.

Arten mit Profil – wir geben heimischem Weideleben ein Gesicht

Welche Arten leben mit unseren Kühen auf den Weiden? Und wieso schützen wir sie? Wir haben genauer hingesehen und stellen euch hier ein paar Tiere und Pflanzen vor, die wir mit „Die Weide lebt“ stärken.

  • Der Rotklee

    #Leckerbissen

    Den süßen Nektar des Rotklees haben wir als Kinderso wie die Bienen – gern aus der Blüte gesaugt. Und auch unsere Kühe lieben ihn, denn er liefert ihnen wertvolle Proteine für geschmackvolle Milch. Ganz nebenbei bindet der Rotklee außerdem Stickstoff aus der Luft im Boden und macht den wichtigen Nährstoff so für andere Pflanzen verfügbar. Er wächst gern auf unseren Weiden – solang er genug Zeit bekommt, um sich zu vermehren.

  • Das Braunkehlchen

    #regionalerarität

    Wer diesen zarten Vogel zu Gesicht bekommen möchte, hat in unserer Region die besten Chancen: das Braunkehlchen benötigt als Lebensraum extensiv genutzte, naturnahe Wiesen wie noch im Nord-Osten bei unseren Landwirt:innen zu finden. Im hohen Gras versteckt es dann sein Nest und setzt sich auf einen nahegelegenen Ast oder Zaunpfahl, um Insekten für den Nachwuchs zu fangen.

  • Der Weißstorch

    #nimmersatt

    Damit der Weißstorch weiterhin die Babys bringt, müssen wir etwas dafür tun, dass er einen gedeckten Tisch vorfindet. Sein Nahrungsangebot wird immer schlechter. Dabei isst er gar nicht wählerisch: Regenwürmer, Heuschrecken, Mäuse, Eidechsen, Frosche und vieles mehr steht auf seinem Speiseplan. Viele dieser Tiere leiden jedoch unter der intensiven und pestizidreichen Landwirtschaft. Unsere BioBetriebe können durch gezielte Maßnahmen für Storchennahrung sorgen.

  • Die wilde Möhre

    #wegbegleiterin

    Wer die Augen offen hält findet sie an vielen Wegesrändern: die wilde Verwandte des in Deutschland wahrscheinlich zweitbeliebtesten Wurzelgemüses – die Wilde Möhre. Nicht zu verwechseln mit der Schafgarbe oder der stark giftigen Hundspetersilie, ernährt sie zahlreiche Insekten so wie deren Larven und ist auch für Weidetiere ein gesunder und beliebter Snack.

  • Der Hauhechel-Bläuling

    #augenweide

    Der Name verrät es: Der Hauhechel-Bläuling, auch als Gemeiner Bläuling bekannt, bezaubert durch seine seltene färbung und ist damit eine wahre Augenweide. Seinen Bedarf an Mineralsalzen deckt er z.B. indem er sie aus Kuhfladen auf der Weide saugt. Er gilt im Moment nicht als gefährdet, dennoch nehmen die Bestände ab. Wir stärken sein Fortbestehen dauerhaft mit möglichst viel Weidezeit.

  • Die Rotbauchunke

    #strenggeschützt

    In Deutschland lebt sie vor allem im Nord-Osten – also dort, wo auch unsere Bio-Kühe weiden. Hier gilt sie als stark gefährdet, denn sie lebt am liebsten in kleinen, sonnigen Gewässern auf Feldern und Wiesen, welche durch die landwirtschaftliche Intensivierung und den Klimawandel immer weniger werden. Wenn wir Rotbauchunken hören (und zu überhören sind sie nicht), wissen wir, dass die Gewässer in gutem Zustand sind.

Naturschutzmaßnahmen hoch drei: hier schaffen wir Lebensraum

  • Lebendige Weiden und Wiesen

    #Lebensraumerweidern #altgrasstreifen

    Die Weiden und Wiesen spielen eine besondere Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt. Sie sind Teil einer Jahrhunderte lang gewachsenen Kulturlandschaft und sehr artenreich, wenn wir ein paar Maßnahmen beachten. Für viele Insekten und kleine Säugetiere ist zum Beispiel wichtig, dass unsere Landwirt:innen nicht die ganze Wiese auf einmal mähen, sondern einen Teil stehen lassen, in den sie sich zurückziehen können.

  • Vielfältige Äcker

    #ackernfürvielfalt #lichtacker

    Auf dem Acker bauen unsere Landwirt:innen Pflanzen an, die ins Futter der Kühe kommen. Dabei setzten sie keine chemischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel ein, sodass zwischen den ausgesäten Pflanzen auch wilde Kräuter und Blumen wachsen, z.B. Klatschmohn oder Kornblume. Sie dienen Insekten als Nahrung. Eine Maßnahme für mehr Artenvielfalt ist es, auf einem Teil des Ackers weniger dicht auszusäen. So haben Wildpflanzen mehr Platz und wir schaffen Lebensraum.

  • Landschaftselemente und Biotope

    #rückzugsraum #abindiehecke

    Dazu gehören Hecken, Säume, Einzelbäume, Streuobst, Mauern oder Tümpel. Viele Tiere finden dort einen wertvollen Lebensraum.
    Eidechsen beispielsweise genießen gern die Sonne auf ruhigen Steinhaufen, Frösche laichen in den Tümpeln und Hecken bieten Schutz für zahlreiche Tiere wie Feldhasen, Rehe, Vögeln und Käfern – und auch die Kühe! Die freuen sich im Sommer über den Schatten.

Noch Fragen?

Wieso braucht es die Gläserne Molkerei in dieser Initiative?

Zusammen sind wir viele! Als Molkerei können wir mehr bewegen als einzelne Landwirt:innen allein. Unser Potential, die Landwirtschaft in eine naturverträglichere Richtung zu lenken ist groß. Die Landwirt:innen, deren Milch wir täglich abholen, bewirtschaften insgesamt knapp 30.000 ha Bio-Fläche. Das ist so viel wie ein kleines Biosphärenreservat, sodass ein echter Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt möglich ist. Wir vermitteln unseren Landwirt:innen bei Interesse eine Naturschutzberatung. Außerdem haben wir einen umfassendes Bewertungskonzept entwickelt mit dem wir unsere Naturschutzleistung zuverlässig einordnen können. So gehen wir sicher, dass unsere Bemühungen für die Artenvielfalt zu mehr hochwertigem Lebensraum in der Region und einer lebendigen Natur auf unseren Höfen führen.

Fördert ökologische Landwirtschaft nicht automatisch Artenvielfalt?

Auf jeden Fall ist sie naturverträglicher als die konventionelle Landwirtschaft! Das liegt unter anderem daran, dass eine Obergrenze für die Anzahl der Tiere pro Fläche eingehalten wird, sodass die Intensivierung begrenzt ist. Außerdem setzen ökologische Landwirt:innen keine „Pflanzenschutzmittel“ ein, welche für viele Tiere und Pflanzen unverträglich sind. Auch auf mineralische Dünger, welche vielen Arten zu stark sind und die Bodenstruktur verändern, wird verzichtet. Für die ökologische Landwirtschaft spricht außerdem, dass die Bio-Kühe regelmäßig auf der Weide sind (bei uns sogar 220 Tage/ Jahr à 12 Stunden) und so ein wichtiges Ökosystem unterstützen.

Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass auch ökologische Betriebe nicht immer automatisch artenreich sind, denn auch sie können intensiv wirtschaften: Wenn die Wiesen auf denen seltene Kräuter vorkommen zu häufig gemäht werden, haben die Pflanzen zum Beispiel keine Zeit Samen auszubilden und verschwinden. Es ist also wichtig, sich explizit mit dem Thema Naturschutz zu befassen. Genau aus diesem Grund haben wir die Initiative „Die Weide lebt!“ ins Leben gerufen.

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