Vielfältige Fruchtfolge
Sommerungen und Winterrungen
Nachdem ich in meinem letzten Beitrag über die Stroh- und Getreideernte berichtet habe, erzähle ich euch heute etwas mehr über unseren Ackerbau! Auf dem Gut Ogrosen bauen wir 12 unterschiedliche Kulturen (Pflanzenarten) an. Dies geschieht in einer so genannten Fruchtfolge. Das bedeutet, dass es für jedes Feld einen Plan gibt, welche Kultur wann angebaut wird. Dies ist so abgestimmt, damit die Nährstoffe im Boden möglichst sinnvoll genutzt werden können. Die Kulturen, die wir dieses Jahr angebaut haben, waren Hafer, Gerste, Roggen, Weizen, Dinkel, Mais, Sonnenblumen, Hirse, Buchweizen, Leinen, Wintererbsen und Kichererbsen als Marktfrüchte und Klee-Luzerne-Gras als Weide- und Heuflächen.
Die meisten Früchte verkaufen wir an regionale und überregionale Verarbeitungsbetriebe in Deutschland. Unsere Tiere bekommen nur einen kleinen Teil des Getreides als Müsli zu fressen. Das sind oft die Körner, die zu klein für die Lebensmittelbranche sind. Für die Tiere spielt die Korngröße keine Rolle.
Zwischenfrüchte und natürliche Düngung
Zusätzlich zu den bereits genannten Kulturen und dem Klee-Luzerne-Gras bauen wir auch Zwischenfrüchte wie Wick-Roggen oder Seradella an. Diese Pflanzen können den wichtigen Nährstoff „Stickstoff“ im Boden binden. Das wiederum ist eine natürliche Düngung für die nächste Kultur und unterstützt auch den Humusaufbau. Die Ausbringung von Mistkompost und den biologisch-dynamischen Präparaten gemäß den Demeter-Richtlinien gibt dem Boden dann genug Kraft und Nahrung, um die Feldfrüchte gesund und stabil wachsen zu lassen, ohne die Erde auszubeuten.
Eine vielfältige Fruchtfolge
…wie unsere hat große Vorteile für den Boden und die Artenvielfalt. Durch die unterschiedlichen Kulturen und die dauerhafte Begrünung des Bodens wird die Erdoberfläche vor dem Austrocknen geschützt und Humus aufgebaut, der zum einen als CO2-Speicher fungiert, zum anderen Bodenlebewesen eine wichtige Lebensgrundlage liefert. Das wirkt sich letztendlich wieder positiv auf die Erdbeschaffenheit und das Pflanzenwachstum aus.
Wie man sich nun denken kann, sind wir als Landwirte sehr auf passendes Wetter für unsere Pflanzen angewiesen. Mit dem Klimawandel sind wir in vielen Bereichen gezwungen, uns auf die veränderten Umstände einzustellen. Hier ist es sehr von Vorteil, viele verschiedene Kulturen im Anbau zu haben, weil nicht jedes Jahr alles gleich gut wächst. So kann man die Verluste, die z.B. durch einen trockenen, heißen Sommer in der einen Kultur entstehen, mit einer anderen abpuffern, die mit der Hitze und Trockenheit besser umgehen kann.
Eure Klara
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