So wird bei uns gemolken
Heute möchte ich euch mal über den Melkvorgang bei uns berichten. Wie auf den meisten Betrieben werden unsere Kühe zweimal am Tag gemolken. Bevor es in den Melkstand geht, werden alle Kühe in den Liegebereich des Stalls getrieben. Dort können sie sich ausruhen, bis sie an der Reihe sind. Sie kommen dann alle nach und nach in den Melkstand spaziert, das machen sie in der Regel ganz von allein, denn wenn das Euter voll ist, freut sich die Kuh darauf „sich zu erleichtern“.
Der Melkstand ist wie ein Fischgrätenmuster aufgebaut, auf zwei Seiten können jeweils sieben Kühe stehen. Sie stellen sich dann gemäß der Bauweise des Melkstands leicht schräg hin, sodass wir von unten in der Grube des Melkstands gut an ihre Euter gelangen können. Wenn sich die Kühe dann alle positioniert haben, wird zunächst von Hand vorgemolken. Das bedeutet, dass aus jeder Zitze (Kühe haben vier davon) etwas Milch herausgemolken wird. Diese Milch inspizieren wir dann ganz genau, weil sich hier anhand der Beschaffenheit der Milch schnell sehen lässt, ob die Kuh zum Beispiel krank oder das Euter verletzt ist. Das kommt nicht so häufig vor, dennoch achten wir hier sehr genau darauf, um dann schnell reagieren zu können.
Wenn die vorgemolkene Milch in Ordnung ist, wird das Euter mit Holzwolle gereinigt. Andere Betriebe nutzen hierfür auch Lappen oder Feuchttücher, wir finden die Holzwolle aber am geeignetsten, weil sie ein Naturprodukt ist und somit direkt im Mist entsorgt werden kann. Außerdem stimuliert die raue Struktur der Holzwolle das Euter und regt somit den Milcheinschuss an.
Ist dies erfolgt, kann dann endlich das automatische Melkgeschirr angesetzt werden, welches dann über einen Unterdruck die Milch aus dem Euter melkt. Die Milch wird dann direkt über eine Rohrleitung in den Kühltank geleitet. Die Technik des Melkgeschirrs erkennt, wenn das Euter leer ist und wird dann automatisch vom Euter abgenommen. Wir kontrollieren dann noch einmal, ob das Euter wirklich vollständig leer ist. Manchmal muss man dann noch einmal nachmelken, denn wenn Milch im Euter zurückbleibt, kann sich dieses leicht mal entzünden.
Anschließend werden die Zitzen noch mit dem so genannten Dipmittel benetzt. Es dient sowohl als Hautpflege, als auch als Desinfektion, denn der Zitzenkanal ist nach dem Melken noch sehr empfänglich für Schmutz und Keime. Wenn dann alle Kühe in einer Reihe fertig gemolken sind, öffnen wir die Pforte am Anfang des Melkstands und die Kühe spazieren wieder zurück in den Stall. Hier kommen Sie direkt an den reich gedeckten Futtertisch, wo sie sich erst einmal satt fressen können.
Und weiter geht’s mit den nächsten Kühen!
Eure Klara
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