Annemarie Paulsen
“Wir leben vom Land und von den vielen kleinen "Helferchen", die hier mit uns dafür sorgen, dass die Böden so fruchtbar bleiben.“
Als Bio-Molkerei liegt uns ein gutes Miteinander zwischen Menschen und Natur besonders am Herzen. Wir haben deshalb die Initiative „Die Weide lebt!“ gestartet mit der wir gemeinsam mit unseren Landwirt:innen die Artenvielfalt auf unseren Weiden, Wiesen und Feldern in der Region nachhaltig schützen und stärken.
Dazu setzen wir gemeinsam mit unseren Landwirt:innen zahlreiche Naturschutzmaßnahmen um.
Die Landwirtinnen und Landwirte der Gläsernen Molkerei setzen mit „Die Weide lebt“ konkrete Maßnahmen auf ihren Höfen um und leisten einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft. Seit 2022 haben wir Naturschutzberatungen auf 23 Höfen durchgeführt und jedes Jahr kommen neue hinzu.
Naturschutzfreundlich zu arbeiten bedeutet für die Betriebe häufig mehr Arbeit und weniger Erträge. Wieso sie die Initiative so wichtig finden und woher ihre Motivation kommt, erklären uns Dirk & Stefanie, Annemarie und Josef in einem Video:
Es gibt viele gute Gründe, die Biodiversität zu erhalten. Jede:r Landwirt:in bringt ihre ganz eigene Motivation mit, um mehr Lebensräume für die Artenvielfalt zu schaffen: Sei es die Freude im Alltag, die Fruchtbarkeit des Bodens oder die Schönheit und Gesundheit der Umgebung. Unsere Initiative lebt von diesen Unterschieden, denn je unterschiedlicher die Geschichten, desto mehr Menschen fühlen sich davon angesprochen – und das ist es, was wir gemeinsam erreichen möchten.
Was bedeutet die Artenvielfalt für dich?
Was kannst du für die Artenvielfalt tun?
Jeden Tag eine gute „Biodiversitat“
Für uns steht fest: jede Tat zählt! Denn nur gemeinsam können wir die Artenvielfalt in unserer Region erhalten. Deshalb haben wir dir die guten Biodiversitaten leicht gemacht: mit jedem kräftigen Schluck unserer Bio-Milch und mit jedem Joghurt-Genusslöffel trägst du dazu bei, unsere Weiden lebendig zu halten!
Wenn du noch mehr tun willst: Wie wäre es mit einem naturnahen Garten oder Balkon? Das Insektenschutzprojekt BROMMI, das rund um unserern Standort Dechow aktiv ist, hat dafür wertvolle Tipps zusammengefasst. Lass dich inspirieren!
Wieso braucht die Artenvielfalt unsere Unterstützung?
Wir mögen’s bunt
Seit Jahren sinkt die weltweite Artenvielfalt. Das betrifft nicht nur Insekten wie die Bienen und Schmetterlinge, sondern auch die Vögel, Frösche, Eidechsen und Säugetiere. Auch in unserer eigenen Region ist dieser Trend deutlich zu spüren. Eine Welt die nicht mehr blüht und summt? Für uns undenkbar! Wir sind deshalb gemeinsam mit unseren Landwirt:innen aktiv geworden, um die Artenvielfalt in unserer Region zu unterstützen.
Was hat die Bio-Kuh mit der Artenvielfalt am Horn?
Grünland ist artenreich
Auf den Weiden und Wiesen, auf denen unsere Kühe zuhause sind, finden viele wildlebende Tiere und Pflanzen einen Lebensraum: das Braunkehlchen versteckt sein Nest im hohen Gras, die Sandbiene sammelt Pollen an der Wilden Möhre und der Feldhase freut sich über den süßen Rotklee. Die Weide lebt eben! Manche ihrer Bewohner wie das Braunkehlchen sind regionale Raritäten und kommen nur noch in unserer Region Nord-Ost vor. Mithilfe unserer Bio-Kühe und „Die Weide lebt!“ schützen und gestalten wir diesen besonderen Lebensraum.
Wie stärken wir die Lebensräume?
Mindestens 20% Naturschutzflächen
Als reine Bio-Molkerei bewirtschaften unsere Landwirt:innen ihre Flächen ohne Pestizide und bewahren so eine gesunde Natur auf ihren Höfen. Doch „nur Bio“ zu sein reicht uns nicht: wir mögen es noch bunter! Deshalb setzen wir gezielte Schutzmaßnahmen für wildlebende Arten und lebendige Weiden um. Je nach Hof sehen diese unterschiedlich aus: In unseren Videos zeigen wir dir die Umsetzung vor Ort. Dabei ist unser Ziel, mindestens 20% der Flächen zu hochwertigen Lebensräumen zu entwickeln. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass wir damit den Rückgang der Artenvielfalt verhindern können!
Woher wissen wir ob es wirkt?
Beratung durch Experten
Wir arbeiten für „Die Weide lebt!“ mit Naturschutzexperten des Ökorings zusammen. Der Ökoring ist ein Beratungsverein für Ökohöfe im Nord-Osten mit einem Schwerpunkt auf Naturschutzberatungen. Die Berater Arne und Gregor geben ihr Wissen an uns und unsere Landwirt:innen weiter. Durch die Zusammenarbeit können wir sichergehen, dass wir gemeinsam die besten Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt umsetzen. Außerdem beobachten die beiden, ob wir unser ambitioniertes Ziel von 20% Lebensraum erreichen und haben dafür eigens ein Bewertungskonzept entwickelt.
Für die Initiative „Die Weide lebt!“ haben wir uns Unterstützung von Naturschutzexperten gesucht, denn das Thema ist komplex und nur Maßnahmen, die richtig umgesetzt werden, haben auch einen postiven Effekt auf die Artenvielfalt. Zum Glück gibt es Menschen wie Arne Bilau und Gregor Kablitz vom Ökoring, die ihr berufliches Leben der Frage gewidmet haben, wie sich Naturschutz und Landwirtschaft in Einklang bringen lassen. Mit ihnen haben wir eine Kooperation ins Leben gerufen, um zielgenau den Lebensraum auf unseren Höfen so umzugestalten, dass er für möglichst vielen Arten Platz bietet.
In den folgenden Videos stellen sich Gregor und Arne kurz vor und erklären, was sie selbst dazu bewegt hat, sich dem Naturschutz im Bereich Landwirtschaft zu widmen.
Welche Arten leben mit unseren Kühen auf den Weiden? Und wieso schützen wir sie? Wir haben genauer hingesehen und stellen euch hier ein paar Tiere und Pflanzen vor, die wir mit „Die Weide lebt“ stärken.
Wieso braucht es die Gläserne Molkerei in dieser Initiative?
Zusammen sind wir viele! Als Molkerei können wir mehr bewegen als einzelne Landwirt:innen allein. Unser Potential, die Landwirtschaft in eine naturverträglichere Richtung zu lenken ist groß. Die Landwirt:innen, deren Milch wir täglich abholen, bewirtschaften insgesamt knapp 30.000 ha Bio-Fläche. Das ist so viel wie ein kleines Biosphärenreservat, sodass ein echter Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt möglich ist. Wir vermitteln unseren Landwirt:innen bei Interesse eine Naturschutzberatung. Außerdem haben wir einen umfassendes Bewertungskonzept entwickelt mit dem wir unsere Naturschutzleistung zuverlässig einordnen können. So gehen wir sicher, dass unsere Bemühungen für die Artenvielfalt zu mehr hochwertigem Lebensraum in der Region und einer lebendigen Natur auf unseren Höfen führen.
Fördert ökologische Landwirtschaft nicht automatisch Artenvielfalt?
Auf jeden Fall ist sie naturverträglicher als die konventionelle Landwirtschaft! Das liegt unter anderem daran, dass eine Obergrenze für die Anzahl der Tiere pro Fläche eingehalten wird, sodass die Intensivierung begrenzt ist. Außerdem setzen ökologische Landwirt:innen keine „Pflanzenschutzmittel“ ein, welche für viele Tiere und Pflanzen unverträglich sind. Auch auf mineralische Dünger, welche vielen Arten zu stark sind und die Bodenstruktur verändern, wird verzichtet. Für die ökologische Landwirtschaft spricht außerdem, dass die Bio-Kühe regelmäßig auf der Weide sind (bei uns sogar 220 Tage/ Jahr à 12 Stunden) und so ein wichtiges Ökosystem unterstützen.
Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass auch ökologische Betriebe nicht immer automatisch artenreich sind, denn auch sie können intensiv wirtschaften: Wenn die Wiesen auf denen seltene Kräuter vorkommen zu häufig gemäht werden, haben die Pflanzen zum Beispiel keine Zeit Samen auszubilden und verschwinden. Es ist also wichtig, sich explizit mit dem Thema Naturschutz zu befassen. Genau aus diesem Grund haben wir die Initiative „Die Weide lebt!“ ins Leben gerufen.
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